Im Jahre 1938 fanden sich alle Narren und Närrinen aus Kaltbrunn zu einer plötzlich einberufenen Narrenversammlung ein, die der damalige Narrenvater Konstantin der Große, genannt der Quellenbeizer, mit seinem Zögling der Narrenmutter, genannt der Gmüs-Sepp, einberufen hat. Es wurde bekanntgegeben, daß die Alet aus Allensbach uns eingemeinden wollen. Um dem zuvorzukommen, wurden alle aufgefordert, sich am folgenden, vom Gmüs-Sepp bekanntgegebenen und erläuterten Plan zu beteiligen: 1. Gründung eines Narrenrates namens ”Ducherle vom Mindelsee” 2. Wir sind Abessinier und das Aletdorf ist Italien, um so gegen die Eingemeindung vor dem Völkerbund zu protestieren. 3. Übergabe eines Riesenfederhalters an den Aletdorf-Bürgermeister, damit das Standesamt während der Urkundenunterzeichnung vor unliebsamen Federbrüchen verschont bleibt. 4. Auferstehung des alten Alet-Elferrates, da die Jungen nicht mehr fähig waren, einen Umzug zu organisieren; nicht einmal einen Narrenbaum brachten sie auf. Alois Erne, damaliger Polizeigewaltiger, erklärte sich bereit, auf dem Metzger-Paul seiner Brühstände, die wir extra auf einem Wagen mitzuführen hatten, die alte Aletrat-Auferstehung durchzuführen, was auch prompt gelungen ist. 5. Die Wagenfrage: es wurde einstimmig beschlossen, 4 Wagen zu machen: Negus mit seinem Gefolge, Völkerbund, Italien, und die Aletauferstehung. Am Samstag war ganz Kaltbrunn auf den Beinen, um am närrischen Gelingen beteiligt zu sein. Es war ein durchschlagender Erfolg. Für 1939 fehlen die Unterlagen über die Gestaltung, da Konstantin dieselben bei einer alkoholischen Auseinandersetzung dem Feuer zu nahe brachte, und so dem Prinz Karneval ein Rauchopfer darbrachte. |